Wahrscheinlich hast du bisher geglaubt, du hättest einfach keine Zeit dafür, dich um mehr Bewegung, ums Abnehmen und um eine gesunde Ernährung zu kümmern. Dein Alltag ist so unglaublich voll mit so vielen Dingen, dass es für dich unmöglich scheint, Zeit für deine Fitness zu gewinnen.

Es ist logisch, dass für alles, was du neu in dein Leben bauen willst, auch irgendwo die Zeit herkommen muss, um dieses Neue auch regelmäßig umzusetzen.

Vielleicht ist dir damit geholfen, „keine Zeit“ als Ausrede endlich über Bord zu werfen. Oder unnötige Dinge aus deinem Leben zu streichen. Oder zu lernen, wie du Prioritäten setzt. Es kann aber auch sein, dass du bei manchen Dingen lediglich mehr Fokus brauchst um schneller (und dabei auch noch produktiver) zu sein.

Was auch immer der Knackpunkt bei dir ist, lies weiter und du wirst sicher eine Lösung dafür finden, um mehr Zeit zu gewinnen.

Es ist nur eine Ausrede

Eigentlich weißt du ganz genau, warum du den Dreh nicht kriegst: „keine Zeit“ ist nur eine gemütliche Ausrede, warum du es nicht ins Fitnessstudio schaffst. Du bist so „busy“ und hast einfach immer Besseres zu tun.

Und genau das könnte dein Knackpunkt sein.

Sei mal ganz ehrlich zu dir und frag dich:

  • Aus welchem guten Grund, will ich mit einem Fitnessprogramm starten? Will ich es wirklich? Wenn ja, welcher Grund ist es?

Wenn du eigentlich keinen Bock hast und es keine Priorität für dich ist, wirst du auch immer wieder Ausreden wie „keine Zeit“ finden.

Also, es geht immer nur um Prioritäten. Und diese verschieben sich im Laufe des Lebens.

Wenn du z. B. als Schüler oder Student noch regelmäßig Sport getrieben hast und das jetzt als „Ideal“ siehst („das ging damals doch auch – das muss ich heute wieder so hinkriegen“), dann vergisst du dabei, dass dein Leben heute anders aussieht und sich deine Prioritäten verschoben haben.

Heute hast du sicher andere Werte und damit auch andere Ziele.

Damals waren es noch Schule, Studium, Freunde, Partys, Hobbies (z. B. Sport) und heute sind es vielleicht eher Karriere, Familie, Haus/Garten etc.

Du musst halt erstmal wissen, was für dich Priorität hat und auf was du verzichten kannst. Wenn du mal ganz ehrlich bist, tust du sicher auch jeden Tag oder jede Woche Dinge, die nicht sein müssen und auf die du getrost verzichten kannst.

Um mehr Zeit zu gewinnen, beantworte die Fragen:

  • Welche Dinge mache ich regelmäßig, die nicht nötig sind und mich meinen Zielen nicht näherbringen, also keine Priorität haben?
  • Was davon kann ich streichen? Wo kann ich Zeit gewinnen?

Totschlagargument „wir haben alle 24 Std.“

Die meisten Trainer, Coaches und Berater sagen gerne sowas wie „Wir haben alle 24 Std. täglich – und wenn andere dies und jenes schaffen, solltest du das ja wohl auch hinkriegen“.

Und das ist dann der Grund, warum man sich bitte nicht mehr beschweren darf. Andere schaffen es doch auch.

Ich sage: Blödsinn!

Diese 24-Stunden-Aussage verstehe ich ehrlich gesagt nicht und finde sie etwas anmaßend. Nur weil andere jeden Tag 3 Stunden Zeit zum Kochen und zum Trainieren haben, heißt das doch nicht, dass sich jeder diese Zeit nehmen kann.

Denn jeder hat sein ganz eigenes individuelles Leben mit den Aufgaben, die nun mal dazugehören. Der Eine hat ein geliebtes Hobby, das er gerne ausübt, die Andere einen pflegebedürftigen Angehörigen. Und wieder andere haben eine (Groß)Familie inkl. Haustiere zu versorgen.

Man kann das eine Leben nicht mit dem anderen Leben vergleichen. Deshalb zucke ich immer ein bisschen zusammen, wenn ich diese 24-Stunden-Aussage höre 😉

Nimm deine Verpflichtungen unter die Lupe um mehr Zeit zu gewinnen

Du kennst das sicher, dass du dir viel zu viele Pflichten selbst auferlegst. Du sagst viel zu oft JA, überschätzt es, was du an einem Tag und in einer Woche schaffen kannst, fühlst dich überlastet, getrieben und weißt oft gar nicht mehr wo dir der Kopf steht.

Und dann auch noch Sport und eine Ernährungsumstellung? Wie soll das denn passen?

Mein Rat an dich: bevor du dich wieder zu irgendwas verpflichtest, frage dich, aus welchen Gründen du das tun willst. (ja, es geht auch wieder um Prioritäten)

Am besten ist es, wenn du sagen kannst, dass es DEINE guten Gründe sind (z. B. weil die Sache deinen Werten entspricht und/oder dich deinen Zielen näherbringt).

Schlechter ist es, wenn du merkst, du tust eine Sache, weil es dir jemand anderes vorschreibt bzw. weil du glaubst, du müsstest es (für jemand anderen) tun.

Beantworte die folgenden Fragen:

  • Welchen Verpflichtungen gehe ich gerade nach? Welche Tätigkeiten verfolge ich aktuell? Denke nicht nur an Aufgaben aus deinem beruflichen Umfeld. Z. B. hast du jemandem versprochen, ihm beim Renovieren zu helfen oder du hast dich bereit erklärt, für das nächste Schulfest zwei Kuchen zu backen.
  • Aus welchen Gründen hast du diesen Dingen zugestimmt? Warum verpflichtest du dich zu dieser Sache? Z. B. Erwartungsdruck der anderen oder weil dir im Gegenzug bei einer anderen Sache auch geholfen wird.
  • Wenn es etwas ist, das du eigentlich gar nicht machen möchtest, dich belastet und du nicht dahinterstehst, streiche diese Dinge konsequent oder vereinfache/verkürze sie wenigstens (z. B. nicht den ganzen Tag beim Renovieren helfen, sondern nur 2 Stunden. Oder den Kuchen nicht selbst backen, sondern fertigen Kuchen kaufen – egal was die anderen sagen!)

Es geht nicht darum, niemals mehr jemandem zu helfen und Unterstützung anzubieten. Aber die Dinge, die dir nicht gefallen, die dir zu viel werden und die dich irgendwie belasten, solltest du sein lassen.

Auch im Bereich Ernährung, Training und Gesundheit kann ich dir nur davon abraten, dir zu viele Regeln selbst aufzuerlegen.

Viele Menschen sind erst dann zufrieden und fühlen sich gesund, wenn sie jeden Tag 10.000 Schritte gehen, 5 Portionen Obst und 10 Portionen Gemüse zu sich nehmen, jede Nacht mindestens 8 Std. schlafen, niemals mehr die Rolltreppe oder den Aufzug nehmen, 6mal pro Woche Sport machen, jeden Tag lachen und glücklich sind usw.

Mal ganz ehrlich: ist das an 365 Tagen im Jahr durchführbar? Ich denke nicht. Also stresse dich nicht mit sowas.

Optimiere dein Zeitmanagement – 8 Tipps für mehr Produktivität, Fokus- und Zeitgewinn

So, jetzt geht es aber mal ans Eingemachte.

Wenn du deine Produktivität so steigerst, dass du dadurch jeden Tag z. B. 30 Min. Zeit gewinnst und zusätzlich unnötige Dinge streichst, die im Schnitt auch nochmal täglich ca. 30 Min. dauern, hast du jede Woche ganze 7 Std. gewonnen. Damit lässt sich doch schon einiges anstellen.

Beim folgenden „Ausmisten“ lautet der Grundsatz: stelle alle Aktivitäten in Frage, die nicht nötig sind, pure Zeit rauben und dich nur ablenken.

Sowas wie „guck weniger TV“, „reduziere deine Zeit am Smartphone“ kennst du eh. Aber hier findest du sicher noch weitere Ideen.

Was auch die allerwenigsten Menschen auf dem Schirm haben: hinterfrage alles, bei dem du Zeit aufwendest um Geld zu sparen. Die Rechnung geht nämlich selten auf („Zeit ist Geld“ trifft bei mir auf jeden Fall zu… bei dir auch?).

Arbeite mit Blockzeiten

Nimm dir einen Timer und stelle ihn auf 50 Min. – jetzt gibst du 50 Min. Vollgas (alle Ablenkungen ausschalten – konzentriere dich auf die EINE Sache) und machst danach 10 Min. Pause in der du dich komplett ablenkst. Danach wieder 50 Min. Vollgas, 10 Min. Pause.

Frühestens nach zwei und spätestens nach drei von diesen Blöcken machst du 30 Min. Pause.

Also ich hätte niemals geglaubt, was diese Blockzeiten für einen Unterschied machen können und wie sehr damit die tägliche Produktivität ansteigt. Probiere es unbedingt aus, v. a., wenn du immer wieder das Gefühl hast, nicht genug Zeit zu haben.

Du wirst sehen, dass du viel mehr schaffst und am Ende des Tages Zeit übrig hast für andere wichtige Dinge.

Perfektionismus ist fehl am Platz

Nimm dir vor, eine Aufgabe in einem bestimmten Zeitfenster zu erledigen (z. B. in 2 x 50 Min. Blockzeit) und wenn die Zeit abgelaufen ist, beendest du diese Aufgabe. So wie sie dann ist, ist sie fertig.

Auch wenn dein Perfektionismus in dem Moment sagt, dass du das so nicht stehen lassen kannst, lässt du es wie es ist und machst mit der nächsten Aufgabe weiter.

Im privaten Bereich würde das z. B. so aussehen, dass du dir vornimmst, in 20 Min. den Rasen zu mähen. So wirst du mit höherer Wahrscheinlichkeit reinhauen und den Rasen auch wirklich in 20 Min. mähen, als wenn du dir kein Zeitfenster einplanst.

Und auch wenn der Rasen nach 20 Min. nicht ganz perfekt gemäht sein sollte wie es vielleicht nach 35 Min. der Fall wäre, dann ist das halt so.

Perfektionismus hält dich nur auf und lähmt dich. Ich spreche da aus Erfahrung 🙂

Finde heraus, wann dein Energielevel am höchsten ist

Es gibt Menschen, die am Vormittag ganz besonders energiegeladen, motiviert und damit auch produktiv sind und andere eher am Nachmittag oder am Abend. Plane dir deine täglichen Aufgaben entsprechend ein (da wo es deine individuelle Situation – beruflich und privat – zulässt).

Bekommst du z. B. morgens vor 10 Uhr kaum was auf die Reihe, drehst dafür aber am Nachmittag ab 15 Uhr nochmal so richtig auf, könntest du vor 10 Uhr eher leichte Aufgaben erledigen, die du auch gut machst, wenn du nicht die volle Energie hast und die Dinge, die ganz besonders viel Aufmerksamkeit benötigen dann eher ab 15 Uhr.

Da ist jeder Mensch ganz anders. Auch ist das mit dem Energielevel manchmal tagesformabhängig. Aber im Schnitt ist bei jedem von uns ein gewisser Rhythmus zu erkennen.

Vergiss Multitasking

Ich hoffe, dass es mittlerweile zu dir durchgedrungen ist, dass Multitasking nicht funktioniert. Du arbeitest durch Multitasking nicht schneller und besser, sondern langsamer und machst mehr Fehler.

Du machst alles nur halbherzig, deine Konzentration leidet und das Ergebnis ist nicht so gut. Konzentriere dich also immer nur auf EINE Sache und hau rein.

Mach zwischendurch ein Nickerchen

Ja, du liest richtig 🙂 Du könntest denken, du hast keine Zeit für einen 20-30minütigen Mittagsschlaf.

Das ist genauso wie mit dem Baumfäller, der den Baum mit einer stumpfen Säge sägt. Würde er eine kurze Pause machen um die Säge zu schärfen, wäre er insgesamt viel schneller. Aber er hat ja keine Zeit, seine Säge zu schärfen. Er muss ja sägen… 🙂

Nach einem kurzen Schlaf bist du viel energiegeladener, du schaffst mehr und das Ergebnis ist qualitativ besser. Der Zeitaufwand zum Schlafen zahlt sich doppelt und dreifach aus.

Ich bin ja dafür, dass es Arbeitnehmern erlaubt und ermöglicht wird, auch am Arbeitsplatz einen kurzen (Mittags)Schlaf halten zu können. Das würde langfristig zu mehr Zufriedenheit, höherer Motivation und Produktivität, weniger Krankheitsausfällen, besserem Betriebsklima und mehr Unternehmenserfolg führen.

Dort wo es das Tagesgeschäft und die Arbeitsabläufe erlauben, sollten kurze Nickerchen unbedingt eingeführt werden.

Triff schnelle Entscheidungen

Gehörst du zu den Menschen, die sich alles immer nochmal durch den Kopf gehen lassen müssen, bevor sie eine Entscheidung treffen?

Die meisten von uns, tun sich in allen möglichen Situationen schwer damit, eine Entscheidung zu treffen. Und das nur, weil wir Angst haben, wir könnten uns falsch entscheiden.

Wenn du mal das Gefühl haben solltest, dich falsch entschieden zu haben, dann lerne und mache dennoch das Beste draus. In der Regel kann dir nichts Schlimmes passieren.

Es wird immer Dinge und Umstände geben, die du dir etwas besser und länger überlegen solltest. Aber mir geht es hier v. a. um Alltägliches, bei dem es keinen Sinn macht, sich zu lange den Kopf zu zerbrechen.

Also entscheide dich ab sofort schnell. Du wirst dadurch einen freien Kopf bekommen, dich erleichtert fühlen, fokussierter sein und Zeit gewinnen.

Sprechen statt schreiben

Wieviel Zeit verbringst du jeden Tag und jede Woche damit, Kurznachrichten zu schreiben? Wenn es wirklich bei KURZnachrichten bleiben würde, wäre ja alles halb so wild. Aber erfahrungsgemäß sind Nachrichten über Messenger-Dienste oft ellenlang.

Tätige ab sofort mehr Telefonanrufe oder spreche Nachrichten auf. Das geht sehr viel schneller und hier kann man wirklich viel Zeit gewinnen.

Hast du mit einer Person mehrere Themen zu besprechen, die du sonst immer einzeln per Nachricht geschrieben hast, sammle diese Themen auf einem Notizzettel und handle diese innerhalb eines Telefonats oder einer Sprachnachricht ab.

Aber auch hier gilt: möglichst kurz fassen und nicht zu sehr ins Labern kommen 😉

Wenn du dennoch Schreiben bevorzugst, versuche dich mal auf ca. 160 Zeichen zu beschränken (wie damals bei der guten alten SMS) 🙂

Hör damit auf, Zeit aufzuwenden um Geld zu sparen

Hier ein paar Beispiele, wie du mehr Fokus und dadurch mehr Zeit gewinnst:

Du vergleichst ständig Spritpreise und bist immer auf der Jagd nach dem vermeintlich günstigsten Preis.
BESSER: einfach volltanken wenn der Tank leer ist.

Du bist bei mehreren Newslettern angemeldet, die du aber nie liest und deshalb immer direkt löschst.
BESSER: bestelle den Newsletter ganz ab.

Du kaufst in drei verschiedenen Supermärkten ein, um überall Schnäppchen zu ergattern.
BESSER: alles in einem Supermarkt kaufen.

Du suchst dir immer wieder auf’s Neue die „besten“ Trainings- und Ernährungstipps im Internet zusammen.
BESSER: nimm dir einen Trainer oder eine Trainerin, der/die das alles für dich macht und auf dich zuschneidet.

Jetzt bist du dran – gewinne mehr Zeit für dich und deine Gesundheit

Du hast nun gelernt, wie du dein Zeitmanagement optimierst, indem du dich fokussierst und deine Produktivität erhöhst.

Überlege dir jetzt einmal ganz konkret, wie du ab sofort eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung in deinen Alltag und in dein Leben integrieren kannst.

Nimm dir dafür im ersten Schritt am besten eine Wochenübersicht und schreibe all deine typischen wöchentlichen Aktivitäten und Verpflichtungen auf.

Im zweiten Schritt optimierst du diese (du hast ja gerade gelernt, wie das geht) und planst konkret deine Ernährungs- und Trainingsvorhaben in die neu entstandenen Lücken ein.

Der dritte und letzte Schritt lautet dann nur noch: MACHEN! 🙂

Und Achtung: nimm dir nicht zu viel vor und setze dich nicht unter Druck. Du sollst ja schließlich dauerhaft und langfristig dranbleiben. Anfängliche Motivation und Energieschübe sind wichtig, um überhaupt mal in Fahrt zu kommen und loszulegen.

Aber mache nicht den Fehler, dir von Anfang an zu viel vorzunehmen um dann nach einer gewissen Zeit festzustellen, dass du überfordert bist und dich deine Vorhaben nur noch stressen. Achte einfach darauf, dir eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren.

Wenn du noch wissen willst, wieviel Zeit du für dein Training einplanen solltest, helfe ich dir hier weiter.

Und was du für deine Fitness und Ernährung tun kannst, wenn einfach die Zeit knapp ist, erfährst du hier.

Kennst du noch weitere Techniken, um Zeit zu gewinnen? Kommentiere gerne unten.

HINWEIS: Alle meine Empfehlungen sind sorgfältig geprüft und richten sich an gesunde Menschen ab 18 Jahren. Keiner meiner Beiträge kann einen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat bieten. Bitte konsultiere einen Arzt bevor du mit einem körperlichen Training und/oder einer Ernährungsumstellung beginnst und/oder Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst. Besonders dann, wenn du in der Vergangenheit schonmal Beschwerden hattest.

Bei meinen Ratschlägen und Anleitungen handelt es sich nicht um Heilsversprechen. Ich gebe keine Erfolgsgarantie.